Japan / Rìběn (日本). Tokyo ist gerade mal 2.5 Flugstunden von Shanghai entfernt und ein tolles Ziel für einen Ausflug mit Kollegen. Es ist gerade Kirschblüte. Durch Parks flanieren, Sehenswürdigkeiten bestaunen. Sushi essen. So hatte ich mir das gedacht.

Am PVG, Flughafen Shanghai Pudong, treffen wir uns um 09:00. Die Kollegen haben für die 4 Tage sehr große Koffer dabei. Kommt mir schon komisch vor. Der Flug ist um 11:20, und wie üblich verspätet. Die Zeit wird genutzt die nächsten Tage zu planen – und Shoppinglisten durch zu gehen. Ja, die ganzen Koffer sind leer! Der Wechselkurs ist gut, wird mir erklärt. Freunde, Bekannte und Verwandte haben Ihre Wünsche in Seitenlangen Listen zusammengefasst und den Kollegen mit gegeben. Vom Reiskocher, über das IPhone bis zum beheizten Klositz. Alles aufgelistet.

Donnerstag ist Anreisetag. Das Hotel ist 4-5 Stunden Busfahrt vom Flughafen. So zieht sich das ganze etwas hin und erst abends um 21:30 trudeln wir ein. Der erste Eindruck – sauber. In Japan ist alles blitze blank sauber und gepflegt. Regeln, an die sich gehalten wird. Hupen sind keine zu hoeren. Hier ist anders als China!

Noch einen kleinen Happen essen und dann ab in die Heija. Freitag ist unser “freier” Tag. Um 09:00 werden wir mit dem Bus in die City, in den Stadtteil Shinjuku, geshuttelt. Noch ein Zwischenstopp am Kokyo Gaien National Garden. 15 Minuten um einen Blick auf den Imperial Place zu werfen und die Statue des Kusunoki Masashige (Samurai aus dem 14ten Jahrhundert und einer der größten Volkshelden in Japan) anzuschauen. Nervosität macht sich breit. Wo sind die Shoppingcenter, wo ist ein Outlet, wann geht es weiter, … nach der Kirschblüte hat keiner gefragt. Weiter geht’s. In Shinjuku geht dann die Schnaeppchenjagd los.

Shopping / gòuwù (购物). Der Shopping Experte ist dann der gòuwù (购物达人). Die Meute teilt sich auf, verschwindet in Stores. Bis abends um 19:00 ist Zeit um die Einkaufslisten abzuarbeiten.

Mit Thore, einem anderen Delegate, machen wir uns auf die Suche nach Parks um zumindest etwas Kultur zu schnuppern. In Richtung Shibuya machen wir uns auf den Weg. Google Maps lotst und erst in den “Shinjuku Gyoen National Garden”. Ein großer Park. Die Kirschblüten-Saison geht gerade dem Ende zu. Die rosa und weißen Blüten bedecken den Boden unter den Bäumen, verwandeln den Park in eine Schneelandschaft. Touristen und Hochzeitspaare lassen sich vor dem Zauberwald fotografieren.

Durch den Yoyogi Park wandern wir, vorbei am Meiji Shrine, weiter nach Shibuya. An der berühmten Kreuzung werden für die Fußgänger alle Fahrzeuge gestoppt und die Menschen strömen in hunderten in alle Richtungen. Dieser Platz ist wohl mit dem Times-Square vergleichbar.

Abends treffen wir uns wieder am Bus. Es wird eng. Die vielen Tüten, Taschen und Kisten müssen Platz finden. Auf der Heimfahrt dann lautes Geschnatter und Austausch zu den gekauften oder nicht gefundenen Artikeln. Manche schlafen auch nur komplett erschöpft ein.

Samstag ist Kultur angesagt – und natürlich Shopping. Um 08:30 geht es auf zum Asakusa Tempel. Buddhistisch. Spirituell. Gebete werden gesprochen, Räucherstäbchen angezündet. Eine Box wird geschüttelt, ein Stäbchen mit einer Nummer gezogen, welche dann auf eine Glücks-Schublade verweist. Aus der Schublade wird dann der Zettel mit den Vorhersagen entnommen. Damit alles dann auch so kommt wie geschrieben, wird das Papier an eine Stange gebunden und ein Gebet aufgesagt.

Mittags gehen wir essen. Chinesisch. Selbstverständlich! Ein paar Treppenstufen hinunter in ein kleines Zimmer mit runden Tischen. Rappel voll ist es. Zack zack werden ein paar Teller mit Reis, Fisch, Nudeln, Gemüse aufgedeckt. Essen. Nach 20 Minuten sind wir durch.

Endlich kann es weiter zum Shopping gehen. Mit dem Bus zu einer Straße mit Elektro Artikeln. Hier gibt’s Reiskocher, Staubsauger, Toilettensitze. Und es gibt auch die typischen Mangas. Comic Kult der japanischen Art.

Danach fahren wir in ein Resort Hotel mit Wellness Angebot, dem Heritage Resort. Nach dem Abendessen und einem Bier schluepfe ich in der Karate Anzug und gehe zum Sentō (Badehaus). Auf dem Weg treffe ich noch zwei Kolleginnen. Es sind ein paar Meter bis zum Pool, bzw. den heißen Quellen. Es ist kühl. Die Mädels beschleunigen die Schritte. Um die Schrittfrequenz zu erhöhen, werden die Schritte kürzer. Die Füße wirbeln, aber schneller vorwärts geht es nicht. Ich muss lachen.

Nach Jungs und Mädels getrennt geht es zu den Quellen. Japanisch, ungewohnt für Chinesen, völlig ohne Kleidung. Vor dem Bad setzt man sich auf einen kleinen Schemel und schrubbelt sich erst mal ab. Dann husch husch ins warme Bad. Hinter der Bambuswand hören wir die Mädels kichern. Zur großen Überraschung gibt es auch einen gemischten Bereich. Neugierig, aber trauen tut sich keiner.

Sonntag früh geht es zum Flughafen. Es ist gutes Wetter heute. Auf der Fahrt taucht der Mount Fuji auf. Wow. Ich mache das Fenster auf, mache ein paar Bilder. Bei 100kmh auf der Autobahn. Der Wind pfeift und es weht ordentlich. Die Gruppe lacht und freut sich ueber den mutigen Auslaender.

Auf dem Weg liegt noch ein Outlet Shopping Center. 1 Stunde haben wir Zeit. Los. Los. Gouwu – Shopping. Hier kaufe ich dann auch ein paar Schuhe. Zurück im Bus freut sich unser Guide. Auch die Ausländer haben endlich was gekauft!


Weitere Infos:

Visa für Hongkong: Peking bremst die Shopping-Chinesen
Hongkong ist für Millionen Chinesen ein beliebtes Einkaufsziel. Die Bewohner der Metropole klagen über leer gekaufte Geschäfte. Die Führung in Peking macht Schmuggler verantwortlich – und begrenzt jetzt Visa. 2014 wurden 47 Millionen Reisende vom Festland in Hongkong gezählt – mehr als das Sechsfache der dortigen Bevölkerung. Diese klagt, vor allem Artikel des täglichen Bedarfs wie Babynahrung und Kosmetik würden von den Festland-Chinesen aufgekauft. Zudem gibt es Unmut, weil Besucher aus Shenzhen und anderen Städten den Nahverkehr in Hongkong blockieren. … mehr auf spiegel.de

Wie aus Chinesen nette Touristen werden sollen
Nachdem sie das Inland erkundet haben, reisen nun immer mehr Chinesen um den Erdball – und fallen im Ausland oft unangenehm auf. Mit Gesetzen und Benimmfibeln geht China gegen peinliche Flegel vor. Schon im Oktober 2013 wurde in China ein Tourismusgesetz erlassen, das in 111 Paragrafen Rechte und Pflichten von Touristen und Reiseveranstaltern regelt. Vergangenen Herbst sorgte eine 65-seitige Anstandsfibel für Furore. Sie enthält Tipps, welches Verhalten im Ausland verpönt ist und dem Ansehen der Nation schadet (Nicht schlürfen, nicht schmatzen, Keine Fußabdrücke auf Klobrillen, Nasenbohren und Poolpinkeln verboten, die Schwimmweste im Flieger bleibt im Flieger). Zeitungsaufrufe, Appelle an Chinas Reisende zur Metamorphose von Flegeln zu zivilisierten Touristen nützen bisher indes wenig. Nun greift der Staat ein. Seit Januar führt die staatliche Reiseagentur CNTA öffentlich Buch über Urlauberrüpel. … mehr auf welt.de


Location:
[sgpx gpx=”http://cn.doingxpedition.com/wp-content/gpx/wpt_japan.gpx” nggalleries=”47″]


Bilder:

By Fu Bar

One thought on “Shopping Japan / gòuwù rìběn”
  1. 1. Mai
    Hallo Sohn,
    wir machen heute, trotz leichtem Regen, unsere 1.Mai-Wanderung.
    Was machen die Chinesen am “Tag der Arbeit”, tut sich da überhaupt etwas!
    Dad

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *