Ein paar Stunden HongKong. Mit dem Shuttlebus für 100 RMB von ShenZhen in 1,5 Stunden über die Grenze nach HongKong. Ja, obwohl HK zu China gehört ist dies doch eine Sonderzone in die man ein- und ausreisen muss. Auch der Flug von HK nach Shanghai ist ein internationaler Flug.
Warm und schwül ist es. Vorausschauend habe ich die kurzen Hosen und einen Hut eingepackt. Zu Fuß spaziere ich durch Kawloon, die berühmte Temple Street entlang. Es ist noch früh am Tag. Die meisten Läden sind noch geschlossen, aber es ist schon geschäftiges Treiben zu beobachten. Lieferanten entladen LKWs und versorgen die Geschäfte mit neuen Waren. Auslagen werden vorbereitet um die erwartete Kundschaft anzulocken.
Dem Duft von Räucherstäbchen folgend entdecke ich den kleinen „Yau Ma Tei“ Tempel. Von der Decke hängen diese in dicken Spiralen, glühend und qualmend. In dem stickigen Nebel werden Opfergaben dargereicht und es wird gebetet. Alles wird gut!
Mit der Star-Ferry fahre ich von Kawloon nach HongKong. Leider ist das Wetter etwas trübe und die Skyline nur undeutlich zu sehen. In Causeway Bay, dem Finance Viertel, ein paar Strassen um dann mit der alten Doppelstock Tram nach Central zu fahren. Die fahrt geht durch die Hochhausschluchten, vorbei an Parks und geschäftigen Straßen. Die erhabenen Perspektive aus dem zweiten Stock bietet tolle Bilder. Ich genieße die Fahrt und die vorbeiziehenden Szenerie.
In Central gibt’s dann erst mal einen Kaffee. Ausruhen und Mails checken.
Wieder frisch, mache ich mich auf den Weg nach Mid Level, quasi dem mittleren Teil HKs zwischen Wasser und Berggipfel. 100te Stufen geht es hinauf. Ich schwitze und schnaufe. Wer hier wohnt ist sicher fit. In Mid Level wandere ich wieder zurück nach Central, dem mittleren und belebtesten Teil der Stadt. Zwischen den Hochhäusern lässt sich immer wieder ein Blick auf die Bucht erhaschen. Palmengärten, Restaurants, Geschäfte, Schulen und Tempel. In Central fahre ich noch mit der längsten, offenen Rolltreppe der Welt.
Die schwüle Hitze drückt. Nach dem kalten und trüben Winter in Shanghai fühlt sich das gut an. Für heute bin ich genug gelaufen. In einer netten Bar gönne ich mir ein Bierchen und schaue den anderen Touristen, Geschäftsleuten und Einheimischen beim Rolltreppe fahren zu.
Mit dem Airport Express, der Bahn, fahre ich direkt von HK in 20 Minuten zum Flughafen. Das funktioniert gut. Allerdings, wie schon so oft in China erlebt, hat mein Flieger Verspätung. Nicht ein paar Minuten, sondern 4 Stunden. Um 19:00 werde ich auf einen Flieger umgebucht, der schon um 16:00 hätte starten sollen und angeblich nun um 20:20 losgehen soll. Um 21:45 sitzen wir zwar im Flieger, sind aber noch immer nicht gestartet. Ich nutze die Zeit den Blog zu schreiben. Dao. Es kommt wie es kommt und lässt sich nicht ändern. Es wird eine lange Nacht werden.
Das Schicksal nervt. Es ist 22:15. Essen wird serviert. Wir sind immer noch am Boden. Der Kapitän hat gerade verkündet, dass es noch etwas mehr als eine Stunde bis zum Start hin sein wird.
