In Shanghai ist die Luft heute gut, unter 60 PM2.5. Deswegen bin ich nun nach ShenZhen geflogen. Dort hat es heute 170 PM2.5. Die Feinstaubdichte bin ich eher gewohnt ;-(. Und gerade mal 2 Stunden hat der Abflug Verspätung gehabt. Dafür hat es gute 20 Grad, Sonne – und Moskitos. Nicht zu knapp.
Aus dem Hotel ein fällt der Blick auf einen kleinen Golfplatz und eine Skyline am Horizont. Es ist spät geworden. Die meisten Restaurants machen schon zu. Im Shoppingcenter werden wir dann noch fündig. Gut gemeint die Übersetzungen der Speisekarte. Leider wenig hilfreich. Satt werden wir aber doch. Interessant gewürztes Gemüse, Nudeln, Dumplings und Süßes Gebäck.
Essen spielt eine zentrale Rolle in der chinesischen Kultur. Ob arm (immerhin 30 Millionen hungernde Chinesen) oder reich (wie in der Zeitung zu lesen, wird da schon mal 20-30 Tausend Euro für ein Abendessen ausgegeben), Essen ist der Mittelpunkt. Geschäfte, Beziehungen, Hochzeiten, Freundschaften – alles dreht sich ums Essen und wird beim Essen besprochen. Tausende varianten und unterschiedliche Zubereitungen. Und nicht wie gewohnt wird das Essen linear serviert, also Vor-, Haupt- und Nachspeise. Es kommt scheinbar (!) alles durcheinander. Schwierig, wenn man nach Feurig-Scharf dann Schleimig-Süß hat (ja, die Dimension der Konsistenz ist hier auch wichtig. Bei uns im Wesentlichen Zäh oder Butterweich, hier bissfest, schleimig, soft, fest, körnig, samtig, ….). Blickt man etwas tiefer hinter die Kulissen, ist auch das irgendwie erklärbar. Widerspruch oder Zusammengehörigkeit (YingYang) wird auch bei der Speisenfolge gelebt.
Der Kongress ist nett. Leider vieles auf Chinesisch, so dass ich probiere anhand der begleitenden Papier zu mindest den Sinn mit zu bekommen. Es gibt auch Übersetzer. Die sitzen in einem kleinen Kabuff, in das man mehr reingriechen als gehen kann. Leider nicht all zu viele Headsets zum Ausleihen. Zweimal sind die Geräte ausgefallen und die Präsentationen sind zeitlich voll aus dem Ruder gelaufen. Welcome to China.