Sylvestersegeln in Qingdao, dem Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2008. Platz 10 von 16 Teams. Dafür, dass wir nur einmal trainiert haben ist das ganz gut gelaufen.
Schlechte Luft in Shanghai, aber noch schlechter in Qingdao. Es kratz richtig im Hals auf der Fahrt in’s Hotel. Für den nächsten Tag ist wechselhaftes, stürmisches Wetter vorhergesagt. Und kalt soll es werden. Bis minus 8 Grad. Brrr. Nach segeln ist einem da gar nicht.
Heute um 08:00 ist die Losung des Bootes und des Teams. Skipper Meeting mit Erklärung der Regeln und des Kurses. Sun und Fredrick ziehen für unser Team (青浦大山 – Qingpu Big Mountain) das Boot Nr. 21 und wir sind Team H. Wenn’s kompliziert sein kann, dann wird das in China auch so gemacht. Wir starten im Team mit einem anderen Boot gegen zwei andere Boote. Zum Beispiel Team H & J gelb gegen Team M & C blau. Das Team dessen Boot als letztes durch’s Ziel kommt verliert. Es gibt insgesamt 16 Teams, also 4 Runden 2 gegen 2. Das ganze wird so oft wie möglich in den zwei Tagen wiederholt.
Um 11:00 ist Start der ersten 2 gegen 2 Wettfahrt. 5 Minuten Signal, 3 Minuten, 2 Minuten, 1 Minute … Start. Das ist gleichzeitig das 5 Minuten Signal für das nächste Team. Wir sind als viertes Team dran, also noch etwas Zeit und wir beobachten was die anderen so machen. Es ist extrem Böig, von 0 auf Sturm innerhalb Sekunden. Klare Strategien sind nicht zu erkennen.
Wir sind dran. 3 Minuten. Wir suchen eine Position auf Luv an der Steuerboard Startmarke. Noch 30 Sekunden, 5 Bootslängen. 20 Sekunden. Ein Windloch. Wir hängen fest und kommen nicht ueber die Startlinie. Hilflose Sekunden vergehen. Die anderen 3 Boote sind auf und davon. Ein Hauch Wind. Wir fahren wieder. Wende, Halse, Wende, … wo ist die erste Boje? Dahin. Sturmböe. „Das Groß auf!!!!“ rufe ich noch. Zu spät. Wir schießen in den Wind, verlieren jede Fahrt. Wieder in Fahrt kommen. Die nächste Boje suchen. Ich bin froh wenn wir überhaupt in’s Ziel kommen.
Wir haben noch viel zu üben mit der Crew. Die grundlegende Physik des Segelns ist nicht verstanden. Naja. Wir haben trotz dem Spaß.
Es fängt an zu schneien. Bitter kalter Wind pfeift uns um die Ohren. Die Hände werden kalt und taub. Das Tauwerk wird störrisch. Das Glück steht uns bei. In der Runde kommen wir sogar mal als erster durch’s Ziel.
Fredrick will die nächste Runde an’s Steuer. So richtig sicher sind die Jungs ja noch nicht mit dem Boot. Und schon am Start kollidieren wir mit einem anderen Boot. Wir haben die Vorfahrtsregel missachtet. Ein kleiner Schaden, der uns später 200 RMB kosten wird. Den Rest der Runde fahren wir den anderen Booten hinterher, verpassen beinahe eine Boje, weil wir so mit dem steuern beschäftigt sind. Schließlich schaffen wir es aber immerhin ohne weiteren Schaden über die Ziellinie.
Abends dann gemeinsames Dinner. Die Sponsoren halten Reden, der Veranstalter auch, und ein paar andere auch noch. Als einzige Langnase bin ich begehrtes Fotoobjekt. Viele Visitenkarten werden getauscht.
Der nächste Tag geht sich gemütlicher an. Guter Wind und Sonnenschein. Um 11:00 ist wieder Start. Wir haben ein paar Gute Duelle und am Ende des Tages machen wir noch einige Punkte gut. Platz 10 von 16 Teams. Nur einen kleinen Schaden verursacht. Keiner ins Wasser gefallen. Gar nicht so schlecht ;-)

Link: 2kteamracing.com


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  • By Fu Bar

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