Ein Wochenende in Harbin, der Hauptstadt der Provinz Heilongjiang, weit im Norden Chinas. Kurz vor der russischen Grenze, am Songhua Jiang Fluss, findet jedes Jahr das Snow & Ice Festival statt. Bei -30 bis -40 Grad werden aus dem zugefrorenen Fluss Eisquader geschnitten um daraus beeindruckende Skulpturen und Gebäude zu bauen. Im Eis eingeschmolzene Lichter beleuchten die am Abend die Skulpturen in vielen Farben.
Minus 30 Grad hat es, als ich aus dem Flieger in den Flughafenbus stieg. Leider hatte der Flieger knapp 4 Stunden Verspätung (was fast völlig normal ist in China). Taxis gab es spät in der Nacht kaum welche (der Flughafen ist ca. 30km von der Stadt entfernt) und die wenigen waren vorbestellt. Drei Chinesen haben mich dann netterweise mit in die Stadt genommen. Das Hotel war klein und nett. Noch ein Ankommer-Bier und dann ins Bett.
Die Regierung hat wohl für die Region ordentliche Heizungen vorgegeben. Kuschelig warm ist es im Zimmer. Ich sitze im T-Shirt beim Frühstück, um durch das Fenster vermummte Gestalten auf den Gehsteigen zu beobachten. Chinesisches Frühstück mit Seealgen, Reis und Teigtaschen. Um 09:00 mache ich mich auf zum Festival, einem grossen Gelaende auf Sun Island am anderen Flussufer.
Das Harbin Snow und Ice Festival gehört zu den vier größten Eis- und Schneefestivals der Welt (neben dem Schneefestival in Sapporo, dem Skifestival in Oslo und der Winter-Sonnwendfeier in Québec).
Die Größe der “Skulpturen”, filigrane Kunst bis mehrstöckige Gebäude, beeindruckt genauso wie die Erkenntnis, dass hier ein ganzes Drof aus Eis aufgebaut wurde. Was eine Arbeit! Trotz Sonnenschein hat es -27 Grad. Brrrrrr. So lange man sich bewegt ist alles OK. Sobald man stehen bleibt werden die Füße kalt. Den Chinesen scheint das nicht ganz so viel aus zu machen, die Stöckelschuhe einiger Damen isolieren sicher gut. Typisch China, ist das Ganze ein Spass für die ganze Familie. Eisrutschen, Eisrad fahren, Schlauch rutschen, Eislaufen, Panzer- und Schlitten fahren genauso wie laute Musik gehören halt dazu.
Nachmittags erkunde ich noch die Stadt. Durch die Nähe zu Russland haben Kultur und die Architektur einen entsprechenden Einschlag. Breite Straßen. Zwiebeltuermchen. Saeulen. Kirchen. Essen. Kleidung. Alles erinnert etwas an Russland. Chinese New-Year steht vor der Tür. Überall gibt es Geschenke zu kaufen. Schafe sind überall zu sehen und werden auf alles gedruckt oder gestickt. Bündelweise “Papiergeld” wird angeboten, um dies zu “opfern”.
Kirchen. Essen. Kleidung. Alles erinnert etwas an Russland. Chinese New-Year steht vor der Tür. Überall gibt es Geschenke zu kaufen. Schafe sind überall zu sehen und werden auf alles gedruckt oder gestickt. Bündelweise “Papiergeld” wird angeboten, um dies zu “opfern”.
An allen Ecken und Enden gibt es Essen zu kaufen. Aus kleinen Läden wir auf die Straße verkauft. Es dampft und raucht aus den Fenstern. Spieße mit Fleisch oder Tintenfisch, gegrillt, scheint das Hauptnahrungsmittel zu sein. Die Straßenhändler bieten Nüsse in allen Varianten an. An einer Ecke brennt der Metzger auf der Straße die Haare von Schweinsohren. Fische, Gemüse, Obst liegen aus, sind natürlicherweise tiefgefroren.
Am späten Nachmittag mache ich mich noch mal auf den 10km Weg zum Snow & Ice Festival. Zu Fuß geht es über den zugefrorenen Fluss. Am Ufer eine “Party Meile” mit Attraktionen und Aktivitäten. Pferdeschlitten fahren, Reifen rutschen, Schlittschuh laufen. Sogar die Toiletten sind aus Eis. Einen Abfluss gibt es bei der Kälte nicht, und so wird der “Mist” dann weg geschaufelt. Praktisch.
Mit den Lichtern ist das jetzt erst recht Beeindruckend. LEDs beleuchten die Gebäude und Skulpturen von innen und außen, wechseln durch alle Regenbogenfarben. Es gibt warmen Tee und Süßigkeiten. Musik spielt. Staunen und Schauen. Winterwunderland in China!


By Fu Bar

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