Habe mir am Wochenende ein paar Brillen machen lassen. Nahe der Shanghai Railway Station ist das “3 Yeh Gasses Center”. Im 4. und 5. Stockwerk sind 100erte von Brillenverkaefern untergebracht. Die Auswahl ist erschlagend. Und schlimmer als im FakeMarket, wird man tausendfach angequatscht und an den Ärmeln in die Läden gezogen. Da heißt es eisern die Nerven zu bewahren.
Hat man erst mal einen vertrauenswürdigen Laden gefunden, wird einem freundlich und nett geholfen. Rahmen werden vorgeführt, die Augen vermessen (die gleichen Methoden und Geräte wie in Deutschland). Brillengläser gibt es auch in verschiedenen Qualitäten. Allerdings waren die Infos alle auf chinesisch. Ich habe dann einfach mal die “teuersten” genommen.
Alles in allem kostet eine Brille (Lesebrille für meine Alterssichtigkeit) inklusive Glaser ca. 200 – 300 RMB (ca. 25 – 40 Euro). 20 Minuten warten und man kann die fertige Brille direkt mitnehmen.
Letzten Freitag habe ich mein Spielzeug, das elektrische Kickboard, nach Hause gefahren. Ca. 20 km von der Arbeit durch die Vororte und mit der Fähre über den Hangpo River. Ein kleines Abenteuer. Gerade in den Vororten waren die Straßen teils unbeleuchtet. Mit weit offenen Augen habe ich nach Schlaglöchern oder anderen Gefahren Ausschau gehalten. Mit den kleinen Rädern wäre ein Sturz unvermeidbar. Und kalt war es auch. Brrr. Gerade mal 5 Grad. Und mit der Luftfeuchtigkeit zieht es einem die Wärme regelrecht aus dem Körper.
Am Sonntag dann noch mal segeln gewesen. Etwas kühl, aber dafür Wind. Nachmittags kam die Sonne raus und es wurde angenehm warm. Ein herrlicher Tag. Der See ist übersähet mit Grünpflanzen (ob das von der Überdüngung kommt?). Ich hatte immer meine Bedenken hängen zu bleiben, aber mein Kollege meinte das geht schon. Na ja.
Wir waren 4 Stunden auf dem Wasser und Frederick hatte was zu essen dabei. Brot mit Rosinen, Apfel, Banane und gefuellten Entenmagen. Sooo viel Hunger hatte ich dann doch nicht ;-)
Wie überall in China, Wartung und Pflege ist nicht die Große Stärke. Die durchaus guten Boote (FarEast26) verrotten und vergammeln am Steg. Mit eine Dreckschicht überzogen, traut man sich kaum irgendwo hin zu fassen. Die Segel (North-Sails) sind dunkelgrau und an vielen Nähten gerissen (obwohl gerade mal 1 Jahr alt). Das laufende Gut, Stricke und Tampen, ausgefranst oder gerissen. Trimmoeglichkeiten sind verrostet oder nicht gangbar. Es kümmert sich einfach keiner. Eigentlich schade. Es wäre nicht teuer, die Boote ordentlich zu warten und einmal die Woche putzen zu lassen. Gerade in China kostet das keine 3 Euro die Stunde. Aber dem Chinesen fällt das nicht auf. Es ist wie es ist, eventuell sucht man dann im nächsten Jahr einen anderen Club, der neuere Boote hat.
Auf der Heimfahrt über und unter abenteuerlichen Autobahnkonstruktionen hindurch, am JingAn Tempel vorbei. Über das Wochenende fahren viele aus der Stadt, heim zu Familien oder Freunde besuchen. Sonntagnachmittag fahren dann Millionen zurueck in die Stadt. Wir hatten von den 50km Fahrt ca. 20 km Stau. Die Fahrt hat 2 Stunden gedauert. Hier lernt man Geduld!
Häschen sind der Renner. Ob Telefon, Laptop oder sonstiges Gerät – mit Häschen-Ohren ist alles besser. Selbst die Schuhe der netten Frau in der Metro hatten angenähte Häschen-Ohren.